Dharamsala 2018

Martine & Bertram Pohl Reise nach Dharamsala:

Anfang September 2018 fuhren wir zusammen mit Puntsok Tsering aus dem Tibethaus Frankfurt nach Dharamsala. Unser Vorhaben war Möglichkeiten für unsere Stiftung auszuloten:

Unser Wunsch dem Tibet Children Village (TCV) die tiergestützte Therapie näherbringen zu können, sollte nicht erfüllt werden, da die tibetische Medizin Traumata bereits adäquat behandelt. Daher trafen wir durchwegs fröhliche ausgeglichene Kinder an. Allerdings haben wir als Hausaufgabe mitgenommen, dem TCV ein Konzept zu erarbeiten, um den Umgang mit Haustieren artgerechter zu gestalten. Die Kinder und Erwachsenen des TCV kümmern sich schon jetzt liebevoll um die vielen Straßenhunde / -tiere, welche dort leben.


Beim Direktor des TCV                                     mit glücklichen Kindern der Schule im TCV                                     Alpha Rüde

Wie in ganz Indien gibt es auch in Dharamsala eine große Menge an Straßentieren; hauptsächlich Kühe und Hunde. Es ist offensichtlich, dass die Tiere von den Exiltibetern mit mehr Respekt und Zuneigung behandelt werden, als von der einheimischen Bevölkerung. Tiere in tibetischen Vierteln werden mit durchgefüttert, allerdings gibt es trotzdem viel Not und Unfälle unter den Straßentieren.

Im Großraum Dharamsala gibt es drei Organisationen, welche sich um diese Tiere kümmern. Die Tibet Charity India betreibt eine Hundeklinik, wobei neben der eigentlichen Behandlung auch umfangreiche Impf- und Sterilisationskampagnen durchgeführt werden. Auch Dharamsala Animal Rescue ist eine Hundeklinik, welche auch Impf- und Sterilisationskampagnen durchführt, zusätzlich zu einem mobilien Behandlungswagen. Peepal Farm ist eine Hunde- und Rinderklinik, welche zusätzlich nach nachhaltigen Farmmethoden forscht, welche der Landbevölkerung zugutekommen sollen.


Kuh frist nur Karton                                             Am Eingang zur Tibet Charity                         Eingang Peepal Farm

Die Library of Tibetan Works & Archives wurde von S.H. dem Dalai Lama ins Leben gerufen, um das aus Tibet gerettete Kulturgut der Menschheit zu erhalten. Hier werden mit modernster Technik die alten Schriften hochauflösend eingescannt um sie via Internet allen Interessierten kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Die Dolma Ling Nunnery and Institute sorgt seit vielen Jahrzehnten für Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, Mönch und Nonne. Hier erhalten die tibetischen Nonnen den gleichen Bildungsstandard wie die Mönche. Waren noch vor 50 Jahren über 90 % der Nonnen Analphabeten, so haben sie heute einen hoch wissenschaftlichen Bildungsstandard erreicht.


Eingang der Library                                           mit dem Direktor Geshe Lhakdor              Nunnery: mit Rinchen Khando und Nangsa Choedon

Das Men Tsee Khang Tibetan Medical and Astro-science Institute war für uns eine sehr beeindruckende Erfahrung. Die tibetische Medizin ist keine hokuspokus Heilkunde, sondern eine jahrhunderte alte hochwissenschaftliche Schulmedizin. Die Tibeter verfügten bereits über detailliertes anatomisches Wissen, Krankheitskunde und Pharmakologie, als wir noch im tiefsten Mittelalter lebten.

Ein erster Höhepunkt unserer Reise war das Zusammentreffen mit seiner Eminenz Professor Samdhong Rinpoche, enger Vertrauter seiner Heiligkeit dem Dalai Lama und ehemaliger Premierminister der tibetischen Exilregierung.


Tashi Tsering Phuri, Direktor Men Tsee Khang                                     Professor Samdhong Rinpoche
… und dann hatten wir die unglaubliche Ehre einer Audienz bei seiner Heiligkeit dem Dalai Lama! Nicht nur dieses Erlebnis, sondern die ganze Reise hat uns nachhaltig geprägt.